Gewinn- und Glücksspiele können grundsätzlich bei den Spielern eine Art krankhaftes Suchtverhalten auslösen. Da stellt sich schnell die Frage, ob den Millionen Lottospielern in Deutschland und weltweit nun die Gefahr der Lottosucht droht. Doch was genau ist eigentlich eine Lottosucht und existiert sie überhaupt? Verschiedene wissenschaftliche Studien geben Entwarnung: Lottosucht gibt es nicht.
Lotterien sind seit jeher beliebt. Repräsentative Umfragen zeigen, dass rund 40 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr ihre Kreuze auf dem Lottoschein platzieren. Die Wahrscheinlichkeit auf den Jackpot ist zwar rechnerisch sehr gering, liegt aber im Bereich des Möglichen, und wer träumt nicht vom schnellen und sorgenfreien Reichtum?
Lotto gehört aber auch zur Gruppe der Glücksspiele und selbstverständlich gibt es Menschen, die exzessiv und mit einer außergewöhnlich hohen Frequenz Lotto spielen. Dieser sehr kleine Anteil an Spielern kann dann auf der Jagd nach den richtigen Gewinnzahlen schon einmal eine höhere Summe Geld verspielen. Die typischen Faktoren, die eine Spielsucht auslösen können, findet man aber beim Lotto nicht.
Lotterien werden in der Regel ein- bis zweimal pro Woche ausgespielt. Die Ziehungen der Lottozahlen bieten daher eine relativ geringe Ereignisfrequenz, anders als beispielsweise beim Automatenglücksspiel oder auch den traditionellen Tischspielen wie Black Jack oder Roulette im Casino, wo in Sekunden- bis Minutenabständen die Ereignisse ins Auge fallen.
Des Weiteren locken zwar die gigantischen Jackpots, ihr Gewinn steht aber natürlich unter einer viel geringeren Wahrscheinlichkeit, als beispielsweise beim Roulette die richtige Zahl zu treffen. Ebenso sind der Zeitvertreib sowie die psychische Ablenkung, die häufig bei persönlichen und privaten Problemen im Glücksspiel gesucht wird, beim Lottospielen arg begrenzt.
Sicherlich wünscht der eine oder andere sich, mit einem hohen Lottogewinn Schulden oder finanzielle Engpässe ausgleichen zu können, die Gewinnwahrscheinlichkeit ist dem Spieler allerdings in der Regel durchaus bewusst. Außerdem liegt der Spieleinsatz normalerweise im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Eurobereich. Die Gefahr einer hohen Verschuldung beim Lotto ist daher ebenfalls sehr gering.
Lotto ist und bleibt ein Glücksspiel und auch wenn die Faktoren für eine Lottosucht quasi nicht gegeben sind, sollte man beim Ausfüllen der Lottoscheine dennoch auf einige Punkte achten:
Fazit: Ohne Bedenken Lotto spielen
Ja, Glücksspiel kann grundsätzlich süchtig machen. Beim Lottospielen ist die Suchtgefahr, wie verschiedene offizielle und wissenschaftliche Studien belegen (beispielsweise die erste repräsentative Studie zum Glücksspielverhalten in Deutschland aus dem Jahre 2006 vom Bremer Institut für Drogenforschung), allerdings so gering, dass sie vernachlässigt werden kann.
Die typischen Glücksspielfaktoren, die den Spieler in die Sucht treiben können, wie beispielsweise Zeitvertreib, psychologische Ablenkung oder Schuldenfalle, sind beim Lottospielen von beispielsweise den EuroMillions nahezu nicht vorhanden. Maßvolles Lottospielen in kurzen regelmäßigen Abständen führt daher zu keiner Lottosucht und kann ohne große Bedenken getan werden.